Fast alle Supermärkte und Gemüsehändler in Europa führen sie inzwischen: die Spitzpaprika, die wegen ihres besonders süßen Geschmacks neben der normalen Blockpaprika immer beliebter wird. Im Jahr 1996 begannen drei Paprikaproduzenten, mit dem Anbau süßer Spitzpaprika zu experimentieren. „Ein Nischenprodukt mit Mehrwert im Gemüseangebot der Einzelhandels”, erklärt Michel Zuijderwijk, einer der Produzenten von Sweetpoint. „Rote Spitzpaprika sind besonders beliebt, aber auch der Konsum von gelben und orangefarbenen Sorten hat in den letzten Jahren stark zugenommen.”
Zunächst ein wenig Geschichte. Es begann alles mit einer Marktuntersuchung über die Möglichkeiten, dass Paprikasegment zu erweitern. „Als Paprikaproduzenten waren wir neugierig, ob es einen Markt für süßere Paprika mit intensiverem Geschmack gibt”, sagte Michel. „Das Ergebnis war eindeutig und der Startschuss für den Anbau von Spitzpaprika: einer süßen Spitzpaprika mit außergewöhnlich gutem Geschmack, herrlich süß und mit wenigen Kernen.” Die Einführung war ein voller Erfolg und es entwickelte sich eine enge Zusammenarbeit zwischen den Produzenten. Darüber hinaus mit einem Gartenbaubetrieb in Spanien, so dass die Kunden sich auf eine ganzjährige Belieferung mit süßen Spitzpaprika verlassen können. Im Jahr 2003 beschlossen die vier Produzenten, ihre Kräfte zu bündeln, und die Erzeugervereinigung SweetPoint wurde gegründet.
Rot, orange oder gelb Verteilt auf sechs Standorte in den Niederlanden baut Growers United heute auf rund 27 ha Anbaufläche süße Spitzpaprika an. Bis zum vergangenen Jahr waren dies hauptsächlich rote Spitzpaprika. Jetzt, wo die SweetPoint-Produzenten den Anteil orangefarbener und gelber Spitzpaprika in ihren Kulturen erhöht haben, entspricht das Angebot viel eher der Marktnachfrage. Michel: „Die Verbraucher entscheiden sich immer öfter für den süßen Geschmack der (Sweet Palermo) Spitzpaprika, und zwar in allen drei Farben. Aber wir müssen immer noch ein paar Hürden nehmen, um dieses Segment wirklich zum Wachsen zu bringen.”
Ermutigung nötig In der Tat könnte der süße Spitzpaprika noch eine paar Konsumanreize gebrauchen, wie es unlängst in einem Whitepaper von Growers United veröffentlicht wurde. 42 % der niederländischen und 38 % der britischen Käufer geben an, dass sie das Produkt nicht kaufen, weil sie einfach nicht an Spitzpaprika denken. Hier können aktive strategische Werbung und eine bessere Sichtbarkeit des Produkts eine Lösung darstellen. So wäre beispielsweise eine hervorgehobene Platzierung im Gemüseregal – direkt über den Blockpaprika – ein kluger Schachzug, um den Absatz von Spitzpaprika anzukurbeln. Ebenso wie etwas mehr Platz für die dreifarbige Mischung im Angebot der Geschäfte.
„Es gibt also noch viel zu tun. Und wir haben noch immer den Ehrgeiz, dieses wunderbare Produkt auf die Teller der Konsumenten zu bringen!”